Tinnitusversorgung

 

Hörgeräte gegen Tinnitus

70 bis 80% der Betroffenen haben zugleich auch eine Hörminderung. Oft können dann zwei Probleme auf einmal gelöst werden. Noch bevor eine Tinnitus-Therapie beginnt, sollten zunächst Hörgeräte angepasst werden. In vielen Fällen treten die Ohrgeräusche in den Hintergrund, sobald das Hörproblem gelöst ist. Sind die Außengeräusche wieder vollständig zu hören, kann der Tinnitus von den Alltagsgeräuschen verdeckt werden. Daher sollten bei Tinnitus möglichst früh Hörgeräte angepasst werden, auch wenn die Hörminderung nur gering ist.

In den Fällen, in denen ein Hörgerät alleine keine ausreichende Verbesserung bewirkt, empfiehlt sich eine Kombination von Hörgerät und Tinnitus Noiser. Aus diesem Grund setzen immer mehr Menschen mit den Ohrgeräuschen bei der Therapie auf Hörgeräte mit integriertem Tinnitus Noiser, einer technischen Ergänzung im Hörgerät zur gezielten Behandlung des Tinnitus. Tinnitus-Noiser beruhen auf dem Prinzip der Ablenkung, wobei negative Schalleindrücke durch positive ersetzt werden. Sie erzeugen angenehme Geräusche, die der Nutzer persönlich auswählen kann.

 

Vier Strategien, vielversprechende Resultate

Signia Tinnitus-Kombi-Instrumente bieten drei verschiedene Ansätze gegen Tinnitus – vom statischen Noiser-Rauschen, über Ocean-Waves bis hin zur weltweit ersten Notch-Therapie in Hörgeräten.

Sanftes Noiser-Rauschen.

Signia Tinnitus-Kombi-Instrumente verfügen über eine Funktion, die ein sanftes Rauschen erzeugt. Dieses Rauschen kann entweder aus voreingestellten Rauscharten ausgewählt oder individuell auf die Vorlieben des Kunden eingestellt werden. Es nimmt dem Tinnitus die Präsenz und erleichtert den Umgang damit.

Das statische Noiser-Rauschen soll den Tinnitus nicht überdecken, damit langfristig eine Gewöhnung an den Tinnitus möglich ist. Um das Rauschen mit dem subjektiv angenehmsten Klang nutzen zu können, ermitteln Sie und der Tinnitus-Betroffene zusammen den bevorzugten Rauschtyp. Fünf vorprogrammierte statische Therapiesignale – Weißes Rauschen, rosa Rauschen, Sprachrauschen, Brownsches Rauschen und Hochtonrauschen – stehen dabei zur Auswahl. Bei Bedarf wird der Klang dann noch feiner auf das Hören und die persönliche Klangwahrnehmung abgestimmt.

 

Ocean Waves - Klänge des Meeres

Von der beruhigenden Wirkung des Meeres inspiriert, ahmt das Ocean Waves-Therapiesignal eine sanfte Meeresbrandung nach. Es erinnert an das entspannte Gefühl eines Urlaubstages am Strand. Damit soll es helfen, sich weniger auf den Tinnitus zu konzentrieren und entspannter damit umzugehen. Signia Tinnitus-Kombi-Instrumente bieten Ihnen vier verschiedene Meeresrauschen. Damit der Kunde zusammen mit Ihnen das für sich angenehmste auswählen kann. Das neue “Paradise Beach” Therapie-Signal wurde zusammen mit dem Tinnitus-Experten Dr. Pavel Jastreboff entwickelt.

 

Weltneuheit: Tinnitus-Notch-Therapie.

Signia Hörgeräte sind weltweit die ersten mit integrierter Notch-Therapie, die die Wahrnehmung des Tinnitus dauerhaft reduzieren kann.

Im Gegensatz zu bisher bekannten Ansätzen mit Notch-gefilterter Musik ist die Signia Tinnitus-Notch-Therapie besonders vielversprechend. Denn sie ist völlig in den Alltag integrierbar, weil gleichzeitig die Hörminderung kompensiert wird und sie keine zusätzliche Belastung darstellt. Die Hörsysteme mit aktiviertem Notch-Filter sollten mindestens 8 Stunden pro Tag über einen Zeitraum von 3 Monaten getragen werden.

Theoretischer Hintergrund für die Tinnitus-Notch-Therapie ist das Prinzip der lateralen Inhibition, ein aus der Neurophysiologie stammender Begriff. Laterale (seitliche) Inhibition (Hemmung) bedeutet, dass stimulierte Nervenzellen die Aktivität benachbarter Nervenzellen hemmen – ein Prozess, der üblicherweise der Kontrastverstärkung von Sinneswahrnehmungen dient. Die Idee der Tinnitus-Notch-Therapie ist, die kortikale Hyperaktivität im Frequenzbereich des Tinnitus zu hemmen und die Wahrnehmung dauerhaft zu reduzieren.

Übersetzt heißt dieses, daß genau in der Frequenz, in der sich der Tinnitus befindet, der Notchfilter keine Verstärkung zuläßt und damit die stimmulierenden Nervenzellen entlastet. Die Notch-Therapie eignet sich vor allem für Menschen mit einem tonalen Tinnitus.

 

Tinnitus-Retraining-Therapie

Neuerdings nimmt man an, daß Ohrgeräusche aufgrund einer mangelhaften, aber oft wiederherstellbaren Filterwirkung des Gehirns in Einzelfällen zur menschlichen Wahrnehmung gelangen. Dieser Prozess ist unter bestimmten Voraussetzungen reversibel (Retraining). Das ist die Grundlage der neuen Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT). In England, USA, der Schweiz und vielen anderen Ländern wurde diese neue Therapie bereits erfolgreich getestet. Der Therapiezeitraum erstreckt sich nach den Erfahrungen über 1,5 bis 2 Jahre und setzt während dieser Zeitdauer eine intensive medizinische bzw. psychologische und physiotherapeutische Betreuung innerhalb eines Teams voraus. Apparativ begleitet wird diese Therapie beim speziell dafür geschulten Hörgeräte-Akustiker durch die regelmäßige Benutzung (ca. 6 Stunden täglich) eines speziellen Rauschgenerators für Retraining (Masker oder Noiser). Das Ohr bleibt dabei offen, das gewohnte Hörvermögen wird praktisch nicht beeinträchtigt. Die Anpassung erfolgt individuell nach Maß. Es gibt sie in verschiedenen Bauvarianten, von Hinter-dem-Ohr-Geräten bis hin zu Gehörgangsgeräten. Wir informieren Sie gern über diese neue Therapiemöglichkeit zur Verbesserung Ihrer Lebenssituation.